Gemeinde der
Heiligen Geldlosen Heiler, Portaria
Ein kurzer
historischer Überblick
Die
Kirche der Heiligen Geldlosen Heiler (kirchliche Festtage: 1. Juli und 1.
November) wurde in den Jahren 1791 bis 1801 errichtet. Die Altarwand und ihre
Ikonen datieren zwischen 1835 und 1845. Die Ikonenmalereien an den Wänden
können wahrscheinlich zumindest teilweise in die gleiche Zeit datiert werden.
Es scheint jedoch, dass wenigstens eine Ikone Im Jahr 1935 wegen Beschädigungen
intensiv restauriert wurde. Der zentrale Kronleuchter, datiert auf die Mitte
des 19. Jahrhunderts, wurde aus Rostov in Russland nach Portaria gebracht. Er
wurde im Jahr 1960 elektrifiziert und im Jahr 2012 renoviert.
Nach
einer Marmorinschrift wurde der äußere Vorraum, der Exonarthex, im Jahr 1845 an
den Außenseiten der Kirche hinzugefügt.
Die beiden an die Kirche angebauten Seitenkapellen wurden allem Anschein nach
ungefähr zur gleichen Zeit hinzugefügt. Die nördliche Kapelle ist dem Heiligen
Antonius (17. Januar) und die kleine südliche Kapelle dem heiligen Athanasius
Athonites (5. Juli)
und dem heiligen Tryphon (1. Februar) gewidmet. Im Jahr 2013 wurden beide
Kapellen renoviert.
Von
besonderem Interesse sind die Memoiren von Vater Antonios Tsimpanoulis, der
Ende des 19. Jahrhunderts Gemeindepriester in Portaria war. Er hat seine
Erfahrungen mit dem berühmten griechischen Schriftsteller Alexandros
Papadiamantis wiedergegeben. Papadiamantis sang in der Kirche während seiner
Besuche in Portaria. (Seine beiden Schwestern lebten in einem Haus zwischen der
Kirche und dem heutigen Hotel Despotiko.)
Ebenfalls
interessant unter historischen Gesichtspunkten ist die lange, hölzerne Kiste,
die in der Altarwand auf der Seite des Altars oberhalb des südlichen Tors
eingebaut ist und einst Waffen beinhaltete.
Sie dürfte vor dem Jahr 1881 datieren – also vor dem Jahr, in dem Volos
und die Umgebung vom Osmanischen Reich befreit und Teil des Griechischen
Königreiches wurden.
Die
Gemeinde, die sich über die südwestliche Hälfte von Portaria erstreckt,
schließt noch weitere sechs Kapellen ein (siehe Landkarte). Die größte
„Kapelle“ war ursprünglich die Hauptkirche (katholikon) eines Klosters. Sie
wurde im Jahr 1861 erbaut und ist den Heiligen Konstantin und Helena gewidmet.
Entlang der nördlichen Seite der Kiche liegen die Ruinen mancher früherer
Männerklosterzellen. Die Gemeinde feiert hier das Fest der Heiligen Constantin
und Helena und die universelle Kreuzerhöhung (14. September). So wie die Kirche
der Heiligen Geldlosen Heiler hat diese Kapelle auch zwei Seitenkapellen, die
um das Jahr 1867 erbaut wurden. Die nördliche Kapellle ist dem Heiligen Menas
(11. November) gewidmet, während die südliche allem Anschein nach dem Heiligen
Antonius gewidmet ist. Die beiden Seitenkapellen bedürfen einer Renovierung und
werden deswegen zur Zeit nicht benutzt.
Die zweitgrößte Kapelle befindet sich in der Hauptstraße
von Volos nach Portaria und ist der Maria Entschlafung gewidmet. Sie war einst
eine viel größere Kirche, verfiel aber im Laufe des 2. Weltkrieges und wurde
als kleinere Kapelle renoviert. Sie wird spätestens ins 19. Jahrhundert
datiert, wobei jedoch mindestens ein Archäologieprofessor vermutet, dass sie
viel älter sein könnte. Auch hier sind Klosterzellen entlang der nördlichen
Seite der Kirche zu finden. Außer der Maria Entschlafung feiert die Gemeinde hier
fast alle Feste der Heiligen Maria sowie viele andere Werktagsliturgien.
Eine weitere Kapelle ungewisser Datierung, wenn
auch wieder ziemlich alt, ist wieder der Maria Entschlafung gewidmet. Sie liegt
ungefähr auf halbem Weg an der Hauptstraße zwischen Portaria und Makrinitsa.
Die Gemeinde feiert hier das Fest des Heiligen Symeon Stylites (1. September)
auf Grund einer großen alten Ikone des Heiligen, die dort gefunden wurde.
Die
Kapelle des Heiligen Georg wurde im Jahr 1765 erbaut und beinhaltet eine
beeindruckende Ikone mit Szenen aus seinem Leben und seinem Martyrium, die
wahrscheinlich auf die Gründung der Kapelle datiert werden kann. Die Gemeinde
feiert hier die Feste des Heiligen Georg (23. April oder Ostermontag) und des
Heiligen Dimitrios (26 Oktober).
Auf
dem Gelände des Friedhofs von Portaria
befindet sich die Kapelle der Heiligen Paraskevi und Panteleimon. Diese
wurde 1808 erbaut, aber leider von Dieben im Jahr 2009 niedergebrannt. Sie
wurde 2010 wieder aufgebaut, wobei Teile der ursprünglichen Wandmalereien
erhalten werden konnten. Die Kapelle wird gemeinsam von den beiden Gemeinden
Portarias verwaltet. Die
Gemeinde von St. Nikolaus zelebriert den Festtag von St. Paraskevi (Juli 26),
während die Gemeinde der Heiligen Geldlosen Heiler den Festtag von St.
Panteleimon (27. Juli) feiert.
Die Kapelle der Heiligen Erzengel befindet sich am
bekannten Hotel Xenia Palace. Einst war sie die zentrale Kirche einer
unabhängigen Gemeinde in Protaria. Die Kirche wurde jedoch von einer verirrten
Bombe im 2. Weltkrieg schwer beschädigt. Vor einigen Jahren wurde sie nach der
ursprünglichen Architektur wieder aufgebaut, jedoch in einer leicht kleineren
Form. Die Gemeinde feiert hier das Fest der Synaxis der Erzengel (8. November)
sowie das Fest von St. Modestos (18. Dezember) auf Grund einer großen Ikone des
Heiligen, welche in dieser Kapelle gefunden wurde.
Ermöglicht durch Spenden konnte die Gemeinde im
Jahr 2013 ein spirituelles Zentrum eröffnen, welches sich neben der Kapelle St.
Georg befindet. Dort werden wöchentlich spirituelle Arbeitsgruppen abgehalten.
Jeden Sonntag nach der Heiligen Messe werden im Zentrum in freundschaftlicher
Atmosphäre Kaffee und Erfrischungsgetränke angeboten. Wir freuen uns über
Besucher und laden Sie herzlichst ein dabei zu sein.
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